Gute Prognosen für Immobiliendeals ab Mitte 2023

Die Krise hat den gewerblichen Immobilienmarkt voll im Griff. So wurden in diesem Jahr etwa Büros nur unterdurchschnittlich gehandelt, allerdings entwickelten sich die Mieten gut. Marktbeobachter gehen davon aus, dass sich der Trend bis zum Sommer 2023 umdrehen könnte.

Nach JLL-Prognose wird der deutsche Bürovermietungsmarkt das Jahr 2022 mit einem Flächenumsatz von 3,6 Millionen Quadratmetern in den sieben Metropolen Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, Köln, München und Stuttgart abschließen – das wären drei Prozent mehr als der Zehnjahresschnitt. Der Transaktionsumsatz am Investmentmarkt wird voraussichtlich 70 Milliarden Euro umfassen und damit knapp unter dem Zehnjahresmittelwert von 72 Milliarden Euro liegen.

Hauptgrund sind die steigenden Zinsen und die Inflation – JLL rechnet damit, dass die Inflation aktuell den Höhepunkt erreicht hat und sich zwar langsam, aber stetig abbauen wird. Das werde für die fremdkapitalintensive Immobilienbranche Folgen haben, sagt Helge Scheunemann, Head of Research JLL Germany. So könnte sich die „Transaktions-Starre“ lösen und es ab Mitte 2023 wieder zu einer Marktbelebung kommen. „Spätestens dann werden sich Käufer und Verkäufer auch mit der neuen Zinslandschaft arrangiert haben“, so der JLL-Experte.

Vermietungen hochwertiger Büros rücken in den Vordergrund

Auch laut Savills wird die Flächennachfrage an den Gewerbeimmobilienmärkten durch die schwächer werdende Konjunktur insgesamt gedämpft und die Leerstände dürften in den meisten Segmenten steigen. „Das erhöht den Abwärtsdruck auf die Mieten“, heißt es im Ausblick auf 2023. Die Flächennachfrage wird sich demnach wegen höherer Qualitätsanforderungen, steigender Betriebskosten sowie der ESG-Regulierung ins moderne Flächensegment verschieben.

Bei den Büros und für innerstädtische Einzelhandelsflächen rechnet Savills für das kommende Jahr mit leicht sinkenden Spitzenmieten, während die Logistikspitzenmieten weiter steigen dürften – aber langsamer als zuletzt. Die Mieten für Wohnimmobilien werden Savills zufolge wegen sinkender Baufertigstellungen und dem Bevölkerungswachstum weiter steigen.

Büroflächennachfrage: Rückgang um bis zu 15 Prozent

Mit einem Plus von rund acht Prozent im Jahr 2022 gegenüber dem Vorjahr, boomt laut JLL die Nachfrage nach Büroflächen immer noch. Das Volumen wird sich demnach mit der anstehenden konjunkturellen Schwächephase im kommenden Jahr aber nicht halten lassen. „Wir rechnen dann auf Gesamtjahressicht mit einem Rückgang der Nachfrage um zehn bis 15 Prozent“, sagt Scheunemann.

Der Bürovermietungsmarkt wird traditionell geprägt durch den Dienstleistungssektor. Auf diesen entfallen im Schnitt der vergangenen zehn Jahre mehr als 17 Prozent des Vermietungsumsatzes, ein Wert, der auch 2022 erreicht werden dürfte. Unternehmen aus der Industrie stehen in der Langfristbetrachtung auf Platz zwei mit einem durchschnittlichen Umsatzanteil von knapp 13 Prozent.

Investmentmarkt: Preisniveau pendelt sich ein

„Viele Nutzer werden sich verkleinern, aber in höherwertigen Flächen“, prognostiziert Matthias Pink, Head of Research Germany bei Savills. Das schaffe Überfluss an Flächen, die nicht mehr den Ansprüchen entsprechen, und Knappheit an Flächen, die es tun.

Mit Blick auf die Investmentmärkte rechnet Savills damit, dass sich im Laufe des Jahres 2023 und womöglich schon bis zum Frühjahr wieder ein belastbares Preisniveau herausbildet. „Wo sich die Preise einpendeln, bleibt abzuwarten“, sagt Marcus Lemli, CEO Germany und Head of Investment Europe. Er meint, dass viele Käufer an den Markt zurückkehren werden, sobald sich die Preise stabilisiert haben.  Das Nachfragevolumen dürfte laut Savills trotzdem niedriger bleiben als in den vergangenen Jahren.

Quelle: https://www.haufe.de/immobilien/investment/investment-gute-prognosen-fuer-gewerbeimmobilien_256_506146.html

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